Pur

Die Wespen fliegen langsamer, ihr Summen verklingt. Sie krabbeln träge und sitzen lange am Baumstamm. Die klare Luft lässt weite Blicke zu. Am Morgen macht der Atem Wölkchen. Die Bäume stehen kahl und der bunte Blätterteppich nimmt die Farbe der Erde an.

Wie ein weiter Acker, der an einem kalten Herbstmorgen flach und leer in der Landschaft liegt, so reduziert ist diese Zeit. Die Dinge beginnen Außen leer und kahl auszusehen. Ihr Wesen zeigt sich von einer anderen Seite. Der Atem der Natur wird ruhiger, die Kraft kommt in die Wurzeln. Meditation.  Innenschau. Besinnung auf das WESENtliche. Den Kern. Die Essenz.

Welche Gedanken und Gefühle beschäftigen dich in dieser Zeit?

Wo in deinem Leben stehen die Zeichen auf Ausklang und Rückzug?

Wie waren bis jetzt deine Erfahrungen mit dem Loslassen?

Einatmen. Luft strömt in den Körper, die Lungen füllen sich. Der Moment des Atemhöhepunktes markiert den Anfang des ausatmens. Am Ende des ausatmens gibt es diesen Zustand des „leer Seins“- die Atempause. Genau hier befinden wir uns im Moment.

Von jedem einzelnen Atemzug, den du bis jetzt in deinem Leben gemacht hast, weißt du- Wenn die Leere vorüber ist, beginnt die Luft wieder einzuströmen und du bewegst dich wieder in Richtung Fülle. Ich lade dich ein, tief und langsam zu atmen und den Ablauf der Lebendigkeit ganz körperlich zu spüren.

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